Wozu dient Trauer?
In der Vergangenheit wurde zum Thema Trauer allgemein viel davon geredet ‚loszulassen'. Die Beziehung zum Verstorbenen muss durch die Trauer aufgelöst werden, damit wieder neue Bindungen eingegangen werden können. Das war lange Zeit die Haltung, die auch heute noch oft anzutreffen ist. Doch das ist falsch!
Richtig ist, dass der Verlust in die Lebenswelt des Trauernden integriert werden soll. Dem Verstorbenen wird ein Platz und eine bleibende Bedeutung im Leben der Hinterbliebenen gegeben. Dieser neuere Ansatz nennt sich 'Continuing Bonds' – also weiterbestehende Bindungen. Und das entspricht uns ja auch viel eher. Wir wollen doch weiter an den Verstorbenen denken. Und es wird auch nach Jahren noch Situationen geben, in denen wir denken: „Ach, das hätte ihm/ihr gut gefallen!“ oder so ähnlich. Und das wird uns vielleicht sogar ein Lächeln entlocken.
Hilfreich in diesem Prozess der Trauer sind konstruktive Rituale.
Besondere Daten wie Geburtstag, Todestag etc. bieten sich an, sie auch besonders zu gestalten. Da kann jeder nur für sich schauen, was passt und was als gut und richtig empfunden wird. Am Anfang mag euch das noch sehr schwierig vorkommen, aber probiert es! Auch wenn Tränen fließen mögen, es hat etwas ungeheuer Tröstendes. Beispiele für solche Rituale findet ihr bei den Fragen/Antworten unter „Trösten, aber wie?“